Pandaimonion

Die ersten Bilder zur Werkgruppe PANDAIMONION entstanden im Jahr 2002.

„Das PANDAIMONION bedeutet die Gesamtheit der Dämonen und Geister, göttlicher Wesen, deren Namen nicht genannt werden können oder sollen.
Heute denken wir bei einem Dämon vor allem an einen bösen Geist. Für die alten Griechen jedoch war der daimon ein durchaus ambivalentes Wesen oder Wirken, angesiedelt zwischen Gott und Mensch. Ein Gut und Böse nach dem christlichen Verständnis war der griechischen Antike fremd. Trotzdem muß der daimon als namenloses, unheimliches Wesen Ehrfurcht eingeflößt haben.
Vermutlich ist das griechische Wort daimon verwandt mit daiesthai, was soviel wie „(ver-)teilen“ bedeutet. Demnach wäre der daimon als Ver- oder Zuteiler des Schicksals aufzufassen. Der Philosoph Sokrates sprach vom daimonion als seiner inneren Stimme, die ihn leitet oder warnt. Heraklit wiederum nannte die eigene Art den daimon des Menschen.
(…)
Der daimon mag uns aber auch in viel ältere Schichten geleiten. Wir steigen hinab ins dunkle Erdreich, in urzeitliche Höhlen, Labyrinthe, wo wir unseren Lüsten, Ängsten und Aggressionen begegnen. Vielleicht zeigt diese Reise Erschreckendes und doch ist Schönheit in der Nacht gleich einem Klang in Moll.“1

1 Auszug aus dem Ausstellungstext der Kunsthistorikerin M.A. Kerstin Schmidt (Berlin) zu meiner Einzelausstellung PANDAIMONION im „Atelier im alten Gehöft“ in Berlin Hohenschönhausen, 2003